HLRS feiert 25 Jahre Innovation

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Michael Resch, Direktor des HLRS, begrüßte Gäste bei der Jubiläumsfeier.

Das HLRS brachte bei seiner Jubiläumsfeier Partner und Bekannte des Zentrums zusammen, um über dessen historische Meilensteine und Herausforderungen für das kommende Jahrzehnt zu sprechen.

Das 1996 als erstes nationales Hochleistungsrechenzentrum (HPC) Deutschlands gegründete Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) hat sich nicht nur zu einer zentralen Einrichtung der Universität Stuttgart, sondern auch zu einem international bedeutenden Forschungszentrum entwickelt. Mit einer hybriden Online-/Offline-Veranstaltung feierte das HLRS am 6. Oktober 2021 sein 25-jähriges Bestehen. Die Veranstaltung zeigte das HLRS in all seinen Facetten, von der Förderung wissenschaftlicher Entdeckungen, der Unterstützung industrieller Wettbewerbsfähigkeit, bis hin zum Vorantreiben technischer Entwicklungen und der Bewältigung globaler Herausforderungen.  

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Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, gratulierte dem HLRS zu seinem Jubiläum: „Das Höchstleistungsrechenzentrum steht exemplarisch für die exzellente Forschungsinfrastruktur der Universität Stuttgart. Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert steht das Stuttgarter Supercomputing an der Spitze des wissenschaftlich-technologischen Fortschritts und gilt als Synonym für zukunftsweisende Forschung und Lehre sowie für technologische Transferleistungen zugunsten einer prosperierenden Wirtschaft und Gesellschaft. Ich beglückwünsche zur Jubiläumsveranstaltung alle Forscherinnen und Forscher, die diese Begeisterung täglich leben, für ihre international vielbeachteten Leistungen.“

 

Photo of panel discussion at HLRS anniversary celebration

In einem Podiumsdiskussion diskutierten (l-r) Matthias Hauser (Media Solution Center Baden-Württemberg), Alexander Walser (Automotive Solution Center for Simulation e.V.), Benedetto Risio (RECOM Services GmbH), Andreas Wierse (SICOS BW), Alfred Geiger (T-Systems und HWW), und Christoph Gümbel (future matters AG) die Beiträge des Zentrums zur industriellen Wettbewerbsfähigkeit.

 

Auch Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, gratulierte zum Jubiläum: „Höchstleistungsrechnen ist ein wichtiger Baustein der technologischen Souveränität Deutschlands und Europas. Mit verlässlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung digitaler Technologien sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit. An der Schnittstelle von Wissenschaft und Industrie engagiert sich das HLRS seit nunmehr 25 Jahren und ermöglicht mit Supercomputern immer wieder Bahnbrechendes, wie beispielsweise die Simulationen energieeffizienter Tragflächen. Entscheidend für diesen großen Erfolg ist das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am HLRS: Dank ihnen werden aus Algorithmen und Superrechnern exzellente Forschung und Innovation.“  

„Das Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart zählt zu den größten und bedeutendsten Einrichtungen im Supercomputing weltweit. 25 Jahre HLRS sind eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte und seine internationale Sichtbarkeit ist für das Land als Forschungsstandort von elementarer Bedeutung. Als Kompetenzzentrum ist das HLRS für nahezu alle Wissenschaftsbereiche – von den Ingenieurwissenschaften bis zu den Digital Humanities – hochrelevant und leistet unverzichtbare Beiträge zu wichtigen Politikbereichen wie Energiewende und umweltverträgliche Mobilität“, sagte Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württembergs.  

Die Errungenschaften und die Zukunft des HLRS  

Das HLRS brachte bei der Jubiläumsfeier enge Partner zusammen, um die Beiträge des Zentrums zu Wissenschaft und industrieller Forschung sowie Entwicklung zu betrachten. In der ersten Hälfte des Tages wurden in vier Podiumsdiskussionen wichtige Aspekte der Geschichte und der Aktivitäten des HLRS erörtert. HLRS-Direktor Prof. Dr. Michael Resch und einige der Gründungsväter des HLRS diskutierten über die ausschlaggebenden Aspekte, die zur Gründung des Zentrums führten, sowie darüber, wie die technische Infrastruktur und das Fachwissen des Zentrums im Laufe der Jahre an Bedeutung gewonnen haben. Dr. Andreas Wierse, Geschäftsführer der SICOS BW, leitete ein Gespräch mit dem Fokus auf der Unterstützung der Industrie mithilfe von Supercomputing. Eine weitere Diskussion beschäftige sich mit der Frage, wie die am HLRS entwickelten Modelle für den Technologietransfer die Wettbewerbsfähigkeit sowohl einzelner Unternehmen als auch ganz Europas fördern. In einer vom Vorsitzenden des HLRS-Lenkungsausschusses, Prof. Wolfgang Nagel, moderierten Sitzung erläuterten langjährige wissenschaftliche Nutzer der HLRS-Systeme, warum HPC für ihre Arbeit unverzichtbar ist, welche Möglichkeiten eine höhere Rechenleistung bieten könnte und welche künftigen Herausforderungen die Verwaltung und Analyse zunehmender Datenmengen mit sich bringen. Schließlich sprach der Leiter des Fachbereichs Philosophie am HLRS, Prof. Andreas Kaminski, mit ehemaligen HLRS-Mitarbeitern, die über ihre Erfahrungen mit der Promotion am Zentrum und ihre berufliche Entwicklung seither berichteten.

Eine Podiumsdiskussion über die Geschichte des HLRS bildete den Auftakt zur Feier des 25-jährigen Bestehens.

 

Photo of panel discussion and crowd at HLRS anniversary celebration

Ein Festakt fand am späten Nachmittag statt. Zu den anwesenden und online zugeschalteten Ehrengästen zählten der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, und der Ministerialdirektor des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Dr. Hans Reiter. Vertreter der Europäischen Union, darunter Gustav Kalbe von der European Commission Directorate-General for Communications Networks, Content, and Technology (CNECT), und EuroHPC Joint Undertaking-Geschäftsführer Anders Dam Jensen würdigten die Beiträge des HLRS zum Supercomputing auf europäischer Ebene. Den Abschluss der Zeremonie bildeten Kurzvorträge von hochrangigen Vertretern mehrerer internationaler Partner des HLRS, die sich auf Fragen konzentrierten, mit denen sich die HPC-Gemeinschaft in den kommenden Jahren beschäftigen wird. Dazu gehörten Prof. Dr. Jesús Labarta (Barcelona Supercomputing Center, Spanien), Prof. Horst Simon (Lawrence Berkeley National Laboratory, USA) und Prof. Dr. Hiroaki Kobayashi (Tohoku University, Japan).  

Neue Technologien und nachhaltiges Rechnen  

Mit Blick auf die Zukunft des HLRS stellte Prof. Dr. Michael Resch fest, dass die Nachfrage nach größeren Supercomputern, das Aufkommen neuer Technologien – wie künstlicher Intelligenz und Quantencomputern – sowie die dringende Notwendigkeit, HPC umweltverträglicher zu machen, drei Schlüsselfaktoren sind, die die weitere Entwicklung des HLRS im kommenden Jahrzehnt vorantreiben werden.  

„Bei der Planung des nächsten Supercomputers für das HLRS, den wir im Jahr 2026 einweihen möchten, stehen wir vor zwei Herausforderungen: Wir planen den Bau eines neuen Gebäudes und müssen parallel eine neue Energieinfrastruktur entwickeln, die den deutlich höheren Energiebedarf des neuen Supercomputers decken wird", sagt Resch. „Die Maximierung der Effizienz wird besonders wichtig sein, da das HLRS auf seinen jüngsten EMAS- und Blauer-Engel-Zertifizierungen für Umwelt- und Energiemanagement aufbaut und auf das Ziel hinarbeitet, bis 2032 CO2-neutral zu werden." In Anbetracht der Rolle, die Simulation und Datenanalyse bei der weltweiten Reaktion auf die aktuelle Covid-19-Pandemie gespielt haben, konzentriert sich das HLRS weiterhin darauf, Supercomputing-Ressourcen für den Einsatz in Krisensituationen bereitzustellen.  

„Heute ist ein Tag, an dem wir mit Stolz auf das zurückblicken, was unser Zentrum gemeinsam mit Mitarbeitenden und Partnern in den letzten 25 Jahren erreicht hat", sagte Resch. „Gleichzeitig freuen wir uns darauf, auch in Zukunft neue Arten von Ressourcen und Lösungen bereitzustellen, die Wissenschaftlern, Entwicklern von Technologien, öffentlichen Einrichtungen und unserer Gesellschaft helfen, die vielen Herausforderungen zu bewältigen, denen wir gegenüberstehen."

Christopher Williams