HammerHAI wird laut der AI-Antenna-Vereinbarung UKAIFA-Nutzern Zugang zu einem neuen, groß angelegten, KI-optimierten Supercomputer gewähren, dessen Installation am HLRS für Anfang 2026 geplant ist. Die Projekte werden ein föderiertes Netzwerk aufbauen, das den sicheren Austausch sensibler Daten zwischen UKAIFA und HammerHAI ermöglicht und zugleich dafür sorgt, dass die Lösungen kompatibel und leicht übertragbar sind. Dank dieser Zusammenarbeit kann sich UKAIFA in das größere EuroHPC AI-Factory-Netzwerk einbringen und sich an den europäischen Bemühungen zum Aufbau einer KI-Infrastruktur beteiligen
In einer offiziellen Ankündigung zur UKAIFA sagt Professor Mark Parsons, Direktor des EPCC und leitender Koordinator der UKAIFA: „Das EPCC und das HLRS sind seit etwa 30 Jahren führend in der Nutzung von nationalen Supercomputing Services vonseiten der Industrie in Europa. Das Aufkommen von KI als eine zentrale Anwendung des Supercomputing sowie die Förderung seitens der EuroHPC und der britischen Regierung ermöglichen es unseren Organisationen nun, diese Kollaboration zu beginnen. Wir fühlen uns geehrt, erneut mit dem HLRS und der Universität Stuttgart zusammenzuarbeiten.“
Die großflächige Einführung von KI erfordert mehr als nur Rechenhardware. Daher wird die UKAIFA Unternehmen das Wissen und die Werkzeuge zur Verfügung stellen, die sie für die Entwicklung und Implementierung innovativer KI-Produkte und -Dienstleistungen benötigen. Die UKAIFA wird Schulungen zur Entwicklung von KI-Kompetenzen, fachliche Unterstützung und Beratung sowie Zugang zu relevanten Datensätzen und anderen Ressourcen anbieten. Diese wird es Nutzer:innen ermöglichen, Anwendungen für künstliche Intelligenz schneller zu entwickeln und einzuführen.
Die UKAIFA wird künftig zahlreiche Branchen und Anwendergemeinschaften in Edinburgh und Südostschottland unterstützen – darunter Finanztechnologie, Gesundheitswesen, Energie, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Tourismus, Kreativwirtschaft, Robotik sowie Raumfahrt und Satellitentechnik. Damit ergänzt sie das Profil von HammerHAI, das sich auf den Einsatz fortschrittlicher KI-Technologien in der Fertigung, im Ingenieurwesen, in der Forschung und bei globalen Herausforderungen konzentriert.
Die UK AI Factory Antenna baut auf mehr als 20 Jahren gemeinsamer Erfahrung des EPCC und des HLRS auf. Diese langjährige Zusammenarbeit hat beide Organisationen zu führenden Akteuren in Europa gemacht, wenn es um den Transfer von Höchstleistungsrechnen und künstlicher Intelligenz in die Industrie geht. Das EPCC hat ursprünglich die Fortissimo-Projekte ins Leben gerufen. Seit 2012 haben diese mehr als 3.000 Unternehmen dabei geholfen, Supercomputing einzusetzen – etwa zur Entwicklung neuer Produkte, zur Steigerung der Effizienz und zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Das HLRS koordiniert die aktuelle Projektphase, FFplus.
Dr. Bastian Koller, Geschäftsführer des HLRS und Koordinator von HammerHAI, begrüßt die Ankündigung der UK AI Antenna mit den Worten: „Die UKAIFA passt ideal zu HammerHAI. HLRS und EPCC bringen gemeinsam langjährige Erfahrung in der Einführung von Höchstleistungsrechnen und KI in der Industrie mit. Damit können wir auf bisherigen Erfolgen aufbauen und uns gezielt den aktuellen Herausforderungen europäischer Unternehmen im Hinblick auf KI stellen.“
Die UKAIFA wird erfolgreiche und innovative Beispiele für den Einsatz künstlicher Intelligenz sammeln und aufbereiten. Diese Erfolgsgeschichten sollen Wissen weitergeben und Unternehmen jeder Größe – von Start-ups über KMU bis hin zu Großunternehmen – ermutigen, die Chancen der sich rasant entwickelnden KI-Technologien zu nutzen.
„Diese Partnerschaft zeigt, wie stark sich HammerHAI für die Förderung von KI-Innovationen in allen Industriezweigen Europas engagiert“, sagt Dennis Hoppe, Leiter der Abteilung Converged Computing am HLRS und Projektmanager von HammerHAI. „Gemeinsam wollen wir die Einführung von KI weiter vorantreiben und sichere, skalierbare Ressourcen für Wissenschaft und Wirtschaft bereitstellen.“
Die UKAIFA wird von der EuroHPC Joint Undertaking und der britischen Regierung mit einem Gesamtbudget von 10 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre gefördert.
HammerHAI, als erste KI-Fabrik Deutschlands etabliert, bietet sichere, skalierbare KI-Ressourcen für Startups, KMU, große Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen, die leistungsstarke Rechenkapazitäten für KI-gesteuerte Lösungen benötigen. Besonders im Fokus stehen die Bedürfnisse der Industrie, Fertigung und Ingenieurwissenschaften. HammerHAI bietet einen KI-optimierten Supercomputer für Training und Inferenz sowie ein Expertenteam, das personalisierte Unterstützung für KI-Nutzer:innen in allen Phasen des KI-Lebenszyklus bietet. Es werden Beratungsdienste und professionelle Weiterbildungen angeboten und mit anderen KI-Initiativen zusammengearbeitet, um die Einführung von KI in Europa zu beschleunigen. HammerHAI wird vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart in Partnerschaft mit dem Leibniz-Rechenzentrum, der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen, dem Karlsruher Institut für Technologie und SICOS BW koordiniert.
HammerHAI wird von der European High Performance Computing Joint Undertaking im Rahmen der Fördervereinbarung Nr. 101234027 gefördert. Es wird von der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur kofinanziert.
Das EPCC ist das Supercomputing-Zentrum der Universität Edinburgh. Es wurde 1990 gegründet und beherbergt seit 1994 nationale Supercomputing-Dienste. Anfang dieses Jahres wurde es von der britischen Regierung offiziell als erstes nationales Supercomputing-Zentrum des Vereinigten Königreichs anerkannt. Mit 150 Mitarbeiter:innen und 160 Studierende in weiterführenden Studiengängen deckt es ein breites Spektrum an Aktivitäten ab, darunter die Bereitstellung von Supercomputing-Diensten, Schulungen, Forschung und Zusammenarbeit mit der Industrie. Die Universität Edinburgh ist seit über 60 Jahren führend in der Entwicklung von KI, und das EPCC ist ein wichtiger Teil dieses Erfolgs.
Sophia Honisch, Universität Stuttgart, Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS),
Tel.: +49 (0) 711 / 685-68038, honisch(at)hlrs.de