Um die Erhaltung und Erforschung des Theaters zu unterstützen, setzte die Visualisierungsabteilung des HLRS einen 3D-Scanner ein. Mithilfe dieses Scanners ließ sich systematisch ein Datensatz erfassen, der das gesamte Innere des Theaters darstellt. Anschließend nutzten die Forschenden Höchstleistungsrechner des HLRS, um die Scans in ein umfassendes Modell, einen sogenannten „digitalen Zwilling“, zu integrieren. Dieser gibt das physische Theater in einer virtuellen Realität außerordentlich detailreich wieder. In der CAVE-Anlage des HLRS können Besucher:innen die Illusion erleben, sich durch den Raum bewegen, wie er im 18. Jahrhundert ausgesehen haben könnte, und sehen, wie die mechanische Bühnenmaschinerie funktionierte.
Stephan Hurst, Verwaltungsdirektor des Ludwigsburger Schlosses, sagte in einer Pressemitteilung: „Wir erfahren viel über die Funktionsweise und das Ineinandergreifen der Technik – ohne etwas anfassen zu müssen. Das schützt das einzigartige Denkmal.“ Er rechnet damit, dass die Besucher einen großen Nutzen aus dem virtuellen Modell ziehen werden, da „das virtuelle Modell […] Vorführungen erlaub[e], die im fragilen Original nicht möglich sind.“ Hurst geht zudem davon aus, dass das Modell von großem Interesse für Forschende sein wird, die kontinuierlich mehr über das Schloss lernen und neue Möglichkeiten entwickeln, es anderen zu präsentieren.
—Christopher Williams