KI für die Industrie: HammerHAI kooperiert mit Universität Edinburgh

Logos von HammerHAI and EPCC, getrennt durch einen senkrechten Strich

Die vom HLRS geleitete AI Factory hat sich mit dem Edinburgh Parallel Computing Center (EPCC) zusammengeschlossen, um ein neues Projekt im Rahmen der neuen Initiative „AI Factory Antennas” des EuroHPC Joint Undertaking zu starten.

Die EuroHPC Joint Undertaking hat heute 13 AI Factory Antennas bekanntgegeben. Diese „Antennen“ sind neue Kompetenzzentren für künstliche Intelligenz (KI), die die Aktivitäten der europaweiten KI-Fabriken (AI Factories) ergänzen und ausbauen werden. Zu den erfolgreichen Projektanträgen gehört die UK AI Factory Antenna (UKAIFA) unter der Leitung des Edinburgh Parallel Computing Centre (EPCC) an der Universität Edinburgh. Die UKAIFA wird eng mit der vom Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) koordinierten AI Factory HammerHAI zusammenarbeiten und eine Brücke zwischen dem Vereinigten Königreich und dem europäischen AI-Factory-Netzwerk schlagen. Die Projekte wollen gemeinsam dafür sorgen, dass KI schneller in kleinen und mittleren Unternehmen, Start-ups, der Industrie und im öffentlichen Sektor eingesetzt wird.

HammerHAI wird laut der AI-Antenna-Vereinbarung UKAIFA-Nutzern Zugang zu einem neuen, groß angelegten, KI-optimierten Supercomputer gewähren, dessen Installation am HLRS für Anfang 2026 geplant ist. Die Projekte werden ein föderiertes Netzwerk aufbauen, das den sicheren Austausch sensibler Daten zwischen UKAIFA und HammerHAI ermöglicht und zugleich dafür sorgt, dass die Lösungen kompatibel und leicht übertragbar sind. Dank dieser Zusammenarbeit kann sich UKAIFA in das größere EuroHPC AI-Factory-Netzwerk einbringen und sich an den europäischen Bemühungen zum Aufbau einer KI-Infrastruktur beteiligen.

In einer offiziellen Ankündigung Pressemitteilung zur UKAIFA sagt Professor Mark Parsons, Direktor des EPCC und leitender Koordinator der UKAIFA: „Das EPCC und HLRS haben in den letzten 30 Jahren die Nutzung von nationalen Supercomputing Diensten durch die Industrie in Europa angeführt. Das Aufkommen von KI als eine zentrale Anwendung des Supercomputings sowie die Finanzierung durch die EuroHPC und die britische Regierung ermöglichen es unseren Organisationen nun, diese neue Zusammenarbeit zu beginnen. Wir fühlen uns geehrt, erneut mit dem HLRS und der Universität Stuttgart zusammenzuarbeiten.“

Die großflächige Einführung von KI erfordert mehr als nur Rechenhardware. Daher wird die UKAIFA Unternehmen das Wissen und die Werkzeuge zur Verfügung stellen, die sie für die Entwicklung und Implementierung innovativer KI-Produkte und -Dienstleistungen benötigen. Die UKAIFA wird Schulungen zur Entwicklung von KI-Kompetenzen, fachliche Unterstützung und Beratung sowie Zugang zu relevanten Datensätzen und anderen Ressourcen anbieten. Diese wird es Nutzer:innen ermöglichen, Anwendungen für künstliche Intelligenz schneller zu entwickeln und einzuführen.

Die UKAIFA wird künftig zahlreiche Branchen und Anwendergemeinschaften in Edinburgh und Südostschottland unterstützen – darunter Finanztechnologie, Gesundheitswesen, Energie, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Tourismus, Kreativwirtschaft, Robotik sowie Raumfahrt und Satellitentechnik. Damit ergänzt sie das Profil von HammerHAI, das sich auf den Einsatz fortschrittlicher KI-Technologien in der Fertigung, im Ingenieurwesen, in der Forschung und bei globalen Herausforderungen konzentriert.

Die UK AI Factory Antenna baut auf mehr als 20 Jahren gemeinsamer Erfahrung des EPCC und des HLRS auf. Diese langjährige Zusammenarbeit hat beide Organisationen zu führenden Akteuren in Europa gemacht, wenn es um den Transfer von Höchstleistungsrechnen und künstlicher Intelligenz in die Industrie geht. Das EPCC hat ursprünglich die Fortissimo-Projekte ins Leben gerufen. Seit 2012 haben diese mehr als 3.000 Unternehmen dabei geholfen, Supercomputing einzusetzen – etwa zur Entwicklung neuer Produkte, zur Steigerung der Effizienz und zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Das HLRS koordiniert die aktuelle Projektphase, FFplus.

Dr. Bastian Koller, Geschäftsführer des HLRS und Koordinator von HammerHAI, begrüßt die Ankündigung der UK AI Antenna mit den Worten: „Die UKAIFA passt ideal zu HammerHAI. HLRS und EPCC bringen gemeinsam langjährige Erfahrung in der Einführung von Höchstleistungsrechnen und KI in der Industrie mit. Damit können wir auf bisherigen Erfolgen aufbauen und uns gezielt den aktuellen Herausforderungen europäischer Unternehmen im Hinblick auf KI stellen.“

Die UKAIFA wird erfolgreiche und innovative Beispiele für den Einsatz künstlicher Intelligenz sammeln und aufbereiten. Diese Erfolgsgeschichten sollen Wissen weitergeben und Unternehmen jeder Größe – von Start-ups über KMU bis hin zu Großunternehmen – ermutigen, die Chancen der sich rasant entwickelnden KI-Technologien zu nutzen.

„Diese Partnerschaft zeigt, wie stark sich HammerHAI für die Förderung von KI-Innovationen in allen Industriezweigen Europas engagiert“, sagt Dennis Hoppe, Leiter der Abteilung Converged Computing am HLRS und Projektmanager von HammerHAI. „Gemeinsam wollen wir die Einführung von KI weiter vorantreiben und sichere, skalierbare Ressourcen für Wissenschaft und Wirtschaft bereitstellen.“

Die UKAIFA wird vom EuroHPC Joint Undertaking und der britischen Regierung mit einem Gesamtbudget von 10 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre finanziert.

Christopher Williams