Das Research Center for Textual Scholarship, das zum Research Institute for the Humanities and Social Science der Seijo-Universität gehört, konzentriert sich auf die Verbesserung von Methoden für die wissenschaftliche Redaktion. Unter Verwendung moderner Informationstechnologien und digitaler Bibliotheken mit Manuskripten und anderen Primärtexten entwickelt das Institut neue Methoden zur Rekonstruktion der Entstehungsprozesse literarischer Texte. Solche digitalen Werkzeuge ermöglichen überdies internationale Textforschung. Das Zentrum hat sich zum Ziel gesetzt, Brücken zwischen japanischer und westlicher Literaturwissenschaft sowie verfügbaren Ressourcen zu schlagen. Prof. Myojo untersucht beispielsweise aktuell, wie digitale Methoden dazu beitragen können, eine genauere wissenschaftliche Ausgabe von Franz Kafkas Roman „Der Prozess“ zu erstellen.
Die Zusammenarbeit mit der Seijo-Universität ist die neuste einer wachsenden Zahl internationaler Kooperationsvereinbarungen, die das HLRS mit führenden akademischen Forschungszentren weltweit unterhält. Vor Kurzem hat das HLRS eine Kooperation mit der Fakultät für Informationstechnologien der Technischen Universität Tallinn geschlossen. Das Zentrum arbeitet weiterhin aktiv mit zahlreichen Universitäten in Asien, Europa und Amerika zusammen. Die neue Kooperationsvereinbarung erweitert auch die Bemühungen des HLRS, Schnittstellen zwischen Höchstleistungsrechnen und Geisteswissenschaften zu erforschen, einschließlich seiner Beteiligung am Stuttgarter Forschungsschwerpunkt (Re-)Producing Realities und der Forschung innerhalb seiner Abteilung für Philosophy of Computational Sciences.
— Christopher Williams